Sexualberatung

Sexualität kann sehr belebend sein und einen wichtigen Teil des partnerschaftlichen Lebens darstellen. Beispielsweise bei Paaren, die bereits länger zusammen sind, muss das aber nicht der Fall sein. Während in der Öffentlichkeit durch die Medien suggeriert wird, dass sexuelle Lust der Normalfall sei, machen viele Menschen die gegenteilige Erfahrung, dass sie selbst oder ihr/e Partner/in selten oder kein sexuelles Verlangen verspüren.

 

Sind sich die Partner*innen einig, dass ihnen für ihre Beziehung seltener oder gar kein Sex genügt, so ist das für dieses Paar passend. Anders ist das jedoch, wenn beide mehr oder anderes in der Sexualität möchten und unzufrieden sind, oder wenn einer der Partner*innen „will“ und der/die Andere „nicht will“.

 

In einer Sexualberatung ist der Raum dafür da, einzuüben auch über das zu reden, was bislang noch nicht besprechbar war. So kann es darum gehen, die Unterschiedlichkeit und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche und die des anderen besser kennenzulernen. Manchmal kann es bereits helfen, sich von vermeintlichen Normalitätsvorstellungen zu verabschieden und die eigene sexuelle Lebensweise wertzuschätzen. Es können in einer Sexualberatung aber auch neue Impulse und Ideen kreiert und ausprobiert werden, um das sexuelle Leben weiterzuentwickeln.

 

Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch sein eigenes „sexuelles Profil“ hat, das sich von allen anderen Menschen unterscheidet. Wenn Paare sich gegenseitig besser kennenlernen, kann das helfen, das Anderssein des/der anderen nicht nur zu akzeptieren, sondern auch für die eigene sexuelle Entwicklung zu nutzen. Das ist sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Paaren möglich.

 

 

Spielarten der Liebe

 

Sexualität lässt sich nicht in einen vorgegebenen Rahmen pressen. Die Spielarten der Liebe unterscheiden sich je nach familiärer und kultureller Herkunft sehr stark und entgegen manchen immer noch verbreiteten Annahmen gibt es in der menschlichen Sexualität keine biologisch festgelegten Verhaltensweisen. So gilt es für jeden Menschen selbst, zu klären, was er/sie möchte beziehungsweise wo die eigenen Grenzen liegen.

 

Bei homosexuellen Paaren kommen weitere Themen hinzu, die es zu beachten gilt. So gibt es auch heute noch Vorurteile und in manchem sozialen Umfeld ist es noch immer schwierig, die eigene sexuelle Orientierung öffentlich zu leben. Das kann Auswirkungen auf die Partnerschaft haben. Aber auch in der sexuellen Praxis unterscheiden sich bisweilen Partner*innen, die in einer homosexuellen Beziehung leben. Dies gilt es in der Sexualberatung zu berücksichtigen.

 

 

Beratung bei unerfülltem Kinderwunsch

 

Für Paare hat es Auswirkungen, wenn eine/r oder beide sich ein Kind wünschen, der Kinderwunsch jedoch bislang unerfüllt bleibt. Gerade auch dann, wenn das Paar medizinische Verfahren der künstlichen Reproduktion nutzt, kann das Veränderungen und Probleme in Partnerschaft und Sexualität mit sich bringen.

 

Wir begleiten Paare in diesen Lebenssituationen, sei es parallel zu einer reproduktionsmedizinischen Behandlung oder dann, wenn es darum geht, sich von einem Kinderwunsch zu verabschieden. Dabei arbeiten wir nach den Ethikrichtlinien und fachlichen Qualitätsstandards des Beratungsnetzwerks für Kinderwunsch Deutschland (BKiD)